Staatspark Fürstenlager Bensheim
Staatspark Fürstenlager Bensheim
Entschleunigung pur: Südlich des Auerberg, eingebettet zwischen Odenwald und Oberrheinischer Tiefebene, gelangen Sie zum Staatspark Fürstenlager. Fußläufig von Auerbach 10 Minuten, vom Parkplatz am Goethebrunnen kurz vor Hochstädten 40 Minuten.
Es begann 1739 mit einer Quelle: kaum von Amtsphysikus Johann David erschlossen und für den Badebetrieb hergerichtet, verstopfte diese kurz darauf. Knapp 30 Jahre später entstand dort ein Gesundheitsbrunnen mit Wohnpavillons und Alleen. Wegen einer Erkrankung suchten Landgraf Ludwig VIII. und seine Gemahlin Luise dort 1783 Heilung. Sie waren so begeistert, dass sie diese Anlage im Stil des Klassizismus bis 1792 großflächig erweitern ließen. Fortan diente sie als Lust- und Luftkurort.
Was früher den erlauchten Herrschaften „auf Wiesen lagernd“, vorbehalten war (daher der Name „Fürstenlager“), dient dieser frühe englische Garten heute der gestressten Rhein-Main-Bevölkerung als Naherholungsgebiet.
- Auf 46 Hektar Parkfläche befinden sich exotische Bäume, darunter ein uralten Mammutbaum.
Ähnlich einem Freilichtmuseum gibt es ein zentrales Wirtschaftsgebäude mit Schmiede und Küche zu besichtigen. Der Ernst-Ludwig-Tempel ist dem letzten hessischen Großherzog gewidmet. Sogar einen Eiskeller zur Kühlung und Lagerung von Lebensmitteln findet sich hier.
Der unter Denkmalschutz stehende, 1784 errichtete Goethebrunnen, benannt nach einem Werk Goethes, befindet sich, von Bensheim-Auerbach kommend, hinter einer Brücke. Diese führt zu einem Marmoritwerk. Der dortige Unter-Tage-Abbau führte vermutlich 1930 zum Versiegen der Quelle.
Seit 1918 in hessischem Staatsbesitz, diente das Fürstenlager im Zweiten Weltkrieg als Lazarett, danach als Flüchtlingsunterkunft.
- Mittlerweile wird es neben seinem Erholungs- und Kulturwert auch als Festspielort genutzt.